Hans-Wilhelm Spitzmann
Vom Seemann zum Marinemaler

Hans-Wilhelm Spitzmann wurde am 26. September 1920 in Rostock geboren. Nach Besuch von Volks- und Mittelschule ging Hans-Wilhelm Spitzmann mit 16 Jahren zur See und fuhr bis 1942 auf deutschen Handelsschiffen. 1942/43 besuchte er die Reichsseefahrtschule in Wustrow und erwarb dort das Patent A5 zum Steuermann auf großer Fahrt. Es folgten Dienstverpflichtungen als Schiffsoffizier auf Tankern und Truppentransportern bis 1945.
Nach Kriegsende führte er einen Zollkreuzer auf der Flensburger Förde. In Folge wechselte er als Zollbeamter zum Verwaltungsdienst und war bis zu seiner Pensionierung im Hauptzollamt Flensburg tätig. 1980 trat Hans-Wilhelm Spitzmann in den Ruhestand und konnte sich nun ganz seiner Familie und seinen Hobbys wie Malen, Reisen und Segeln widmen. 1989 starb der Marinemaler Spitzmann unvermittelt während einer intensiven Schaffensphase.
Schon als Kind wurde H.-W. Spitzmann in seinem malerischen Talent von seinem Onkel Dr. Johannes Spitzmann, Kunsthistoriker und Maler in Quedlinburg, gefördert. Auf seinen Schiffsreisen fertigte der junge Seemann zahlreiche kleinformatige Skizzen und Studien.
Erst in den 50er-Jahren wandte er sich konsequent als Autodidakt der maritimen Malerei zu. In den 60er- und 70er-Jahren entstanden viele Schiffsporträts, die von Reedern und Kapitänen erworben wurden. Außerdem betätigte Spitzmann sich als Restaurator historischer Kapitänsbilder im Auftrage von einem dänischen Museum.
Über die Darstellung von Schiffen hinaus wurde Spitzmann bekannt durch seine sorgfältig recherchierten und detailreichen Darstellungen historischer Ansichten von Hafenstädten. Diese Bilder fanden dann auch in bekannten Museen Norddeutschlands und Dänemarks ihren Platz. Als besondere Anerkennung empfand es Spitzmann, im Jahre 1989 in das internationale „Dictionary of Seapainters“ aufgenommen zu werden.
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D. Schlegel und Th. Tedsen, „Schiffe und Häfen in Nord und Ostsee“, Verlag GUD 1994